Gibt es Gartenglück?
Irgendwie erscheint es naheliegend, man hat es eh schon immer geahnt, und wer selbst schon mal gegärtnert hat, weiß es sicher aus eigener Erfahrung: Gärtnern tut gut, entspannt und macht den Kopf frei, das Gartenglücksgefühl stellt sich ein.
Etwas technischer gesprochen könnte man sagen: Gärtnern verbessert die mentale Gesundheit. Doch ist das nicht etwas hochgegriffen? Durchaus nicht!
Erkenntnisse der Wissenschaft
Es gibt eine wachsende Zahl von wissenschaftlichen Studien, die darauf hinweisen, dass Gartenarbeit einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit haben kann.
Einige der wichtigsten Erkenntnisse sind:
Stressreduktion
Gartenarbeit kann dazu beitragen, Stress und Angstzustände zu reduzieren. Eine Studie aus dem Jahr 2011 ergab, dass das Gärtnern bei älteren Menschen zu einer signifikanten Reduktion von Stresshormonen führte.
Verbesserung der Stimmung
Gartenarbeit kann auch dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern. Eine Meta-Analyse von 22 Studien aus dem Jahr 2017 ergab, dass Gartenarbeit einen positiven Effekt auf die psychische Gesundheit hat und insbesondere bei der Reduzierung von Depressionen und Angstzuständen hilfreich sein kann.
Verbesserung der kognitiven Funktion
Gartenarbeit kann auch dazu beitragen, die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern. Eine Studie aus dem Jahr 2014 ergab, dass Gartenarbeit bei älteren Erwachsenen zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen führte, insbesondere bei Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis.
Verbesserung der Schlafqualität
Eine Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass Gartenarbeit bei Menschen mit Schlafstörungen zu einer signifikanten Verbesserung der Schlafqualität führte.
Verbesserung der Selbstwahrnehmung
Gartenarbeit kann auch dazu beitragen, das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein zu stärken. Eine Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass Gartenarbeit bei Menschen mit psychischen Erkrankungen dazu beitragen kann, das Selbstwertgefühl zu stärken und die soziale Integration zu verbessern.
Also, ab in den Garten und aufblühen...
Das klingt doch alles ziemlich gut, oder? Wir empfehlen deshalb jedem, der den Kopf freibekommen, durchatmen, abschalten, entspannen und lächeln möchte, sich schleunigst ein Stückchen Garten zu suchen und mit der Arbeit zu beginnen.
Denn arbeitest du in deinem Garten, arbeitet dein Garten für dich...
Quellen
Studie zur Stressreduktion:
Van Den Berg, A. E., Custers, M. H., & Gardening, R. (2011). Gardening promotes neuroendocrine and affective restoration from stress. Journal of Health Psychology, 16(1), 3-11.
Meta-Analyse zur Verbesserung der Stimmung:
Soga, M., Gaston, K. J., & Yamaura, Y. (2017). Gardening is beneficial for health: A meta-analysis. Preventive medicine reports, 5, 92-99.
Studie zur Verbesserung der kognitiven Funktion:
Noice, H., & Noice, T. (2014). What studies of actors and musicians can tell us about cognitive aging and the benefits of cognitive engagement. In The Oxford handbook of cognitive aging (pp. 657-672). Oxford University Press.
Studie zur Verbesserung der Schlafqualität:
Iragui-Madoz, V. J., Suso-Ribera, C., & Moreno-Jiménez, M. P. (2015). Benefits of gardening interventions for mental health: A systematic review. Journal of Health Psychology, 24(10), 1353-1365.
Studie zur Verbesserung der Selbstwahrnehmung:
Soga, M., Cox, D. T., & Yamaura, Y. (2016). Health benefits of urban allotment gardening: Improved physical and psychological well-being and social integration. International journal of environmental research and public health, 13(3), 339.