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Gemüse richtig säen

Saatgut Gemüse säen

Gemüse richtig säen - Tipps und Tricks für die Aussaat

Gemüse auszusäen ist sicherlich keine Raketenwissenschaft. Trotzdem gibt es einige Dinge, die man richtig und falsch machen kann. Wir nennen dir die wichtigen Punkte, die du beachten solltest, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Zunächst aber ein paar Basics, um zu verstehen, was nach der Aussaat eigentlich passiert.

Der Keimungsprozess von Saatgut

Die Keimung von Saatgut ist wahrhaftig ein faszinierender Prozess, in dem aus einem Samenkorn eine junge Pflanze entsteht.

Dies sind die Phasen des Keimungsprozesses von Gemüsesaatgut:

  1. Wasseraufnahme: Der erste Schritt der Keimung ist die Aufnahme von Wasser durch das Korn. Wasser dringt durch die Samenhülle ein und aktiviert den Stoffwechsel im Inneren des Samens. Dadurch beginnt das Samenkorn zu quellen und sich auf die Keimung vorzubereiten.
  2. Aktivierung von Enzymen: Durch die Wasseraufnahme werden Enzyme im Saatkorn aktiviert. Diese Enzyme lösen biochemische Reaktionen aus, die den Abbau von im Samenkorn eingelagerten Reservestoffen ermöglichen.
  3. Quellung und Aufbruch der Samenhülle: Durch die fortschreitende Quellung nimmt das Samenkorn an Größe zu, die Samenhülle beginnt aufzubrechen und lässt den Keimling herauskommen.
  4. Wurzelbildung: Nachdem die Samenhülle aufgebrochen ist, bildet sich die Wurzel des Keimlings. Die Wurzel wächst nach unten in den Boden und dient dazu, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.
  5. Sprossbildung: Während die Wurzel wächst, bildet sich der Spross des Keimlings über der Bodenoberfläche. Er besteht aus dem Stängel und den ersten Blättern. Der Spross strebt nach oben, um Licht für die Photosynthese einfangen zu können.
  6. Entfaltung der ersten Blätter: Die ersten Blätter, auch Keimblätter genannt, entfalten sich aus dem Spross. Diese Keimblätter versorgen den jungen Keimling mit Energie aus den Reservestoffen im Samenkorn, bis er in der Lage ist, Photosynthese zu betreiben.
  7. Fortsetzung des Wachstums: Mit der Entfaltung der Keimblätter und dem Beginn der Photosynthese setzt sich das Wachstum des Keimlings fort. Die Wurzel streckt sich weiter in den Boden, während der Spross nach oben wächst und weitere Blätter bildet.

Die Keimdauer von Saatgut

Die Keimdauer bezeichnet den Zeitraum, den ein Samenkorn benötigt, um den Prozess der Keimung zu durchlaufen. Je nach Kultur und Sorte ist die Keimdauer von Natur aus unterschiedlich lang. Hinzu kommen weitere beeinflussende Faktoren wie Witterungs- und Bodenbedingungen.

Schnellkeimer wie Radieschen oder Kresse benötigen nur wenige Tage um zu keimen, Kopfsalat lässt sich eine bis anderthalb Wochen Zeit und Möhren lassen es mit bis zu vier Wochen Keimdauer ganz gemütlich angehen.

Tipp - Saatreihen markieren:

Bei der Aussaat von sehr langsam auflaufenden Kulturen kannst du die Reihe mit etwas Sand markieren oder dem Gemüsesaatgut eine schnell auflaufende Beisaat beimischen. So erkennst du, wo du gesät hast, und kannst deine Keimlinge später besser von Beikräutern unterscheiden, die sich schneller entwickeln als deine Gemüsesaat.

Die wichtigen Schritte bei der Aussaat von Gemüse

  1. Zeitpunkt der Aussaat: Jede Gemüsesorte hat ein mehr oder weniger begrenztes Zeitfenster für die Aussaat. Informiere dich über die spezifischen Anforderungen deiner Gemüsesorten in Bezug auf den Aussaatzeitpunkt. Der richtige Zeitpunkt kann je nach deiner Region und dem dortigen Mikroklima variieren. Einige Pflanzen werden direkt im Freiland ausgesät, während andere zunächst geschützt vorgezogen und dann später ins Beet gesetzt werden.
  2. Bodenvorbereitung: Bereite den Boden gut vor, bevor du mit der Aussaat beginnst. Entferne Unkraut und Steine und lockere den Boden tiefgründig auf, damit die Wurzeln gut durchdringen können. Füge bei Bedarf organische Materie wie Kompost hinzu, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.
  3. Aussaatmethode: Es gibt verschiedene Aussaatmethoden, abhängig von der Gemüsesorte. Kleinere Samen werden normalerweise dünn und gleichmäßig auf die Oberfläche des Bodens gestreut und dann leicht mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. Größere Samen können in Reihen oder in Einzelstellen gesät werden. Befolge die spezifischen Anweisungen für jedes Gemüse bezüglich der Aussaatmethode und -tiefe. Sie sind üblicherweise auf den Saatguttütchen angegeben.
  4. Bewässerung: Nach der Aussaat ist ausreichende Bewässerung wichtig, um sicherzustellen, dass die Samen feucht bleiben und keimen können. Achte aber darauf, Staunässe zu vermeiden, und sei bei den Wassergaben so behutsam, dass das Saatgut nicht ausgeschwemmt wird. Es ist wichtig, das Saatgut möglichst gleichmäßig feucht zu halten, bis die Keimphase vollständig abgeschlossen ist. Wird der Prozess der Keimung durch Wassermangel unterbrochen, sterben die Keimlinge ab.
  5. Licht und Temperatur: Jedes Gemüse hat unterschiedliche Anforderungen an Licht und Temperatur für eine erfolgreiche Keimung. Beachte die Hinweise auf dem Saatguttütchen.
  6. Pflege nach der Aussaat: Nach dem Auflaufen der Keimlinge ist es wichtig, die Pflanzen angemessen zu pflegen. Dazu gehören regelmäßige Bewässerung, Unkrautentfernung, Schutz vor Schädlingen und gegebenenfalls Düngung gemäß den spezifischen Anforderungen der Gemüsesorten.

Wenn du diese Grundprinzipien der Aussaat beachtest und dich an die spezifischen Anforderungen jeder Gemüsesorte hältst, kannst du erfolgreich Gemüse in deinem Garten anbauen.

Tipp für Aussaat bei warmer, trockener Witterung - das Saatbad

Gönn deinem Saatgut ein Bad! Hierdurch werden die ersten Schritte des Keimungsprozesses gestartet und deine Saat hat bereits einen Vorsprung, wenn du sie in die Erde bringst.

So funktioniert's:

Lege die Samenkörner für das Saatbad in ein geeignetes Gefäß und fülle es mit frischem Wasser auf. Je größer die Samenkörner sind, desto länger kannst du sie quellen lassen.

Bei großem Saatgut (z.B. Erbsen, Bohnen, Sonnenblumenkerne) können 10-12 Stunden als Richtwert genommen werden. Kleinere Samen wie Salat oder Möhren sollten nicht länger als 4-6 Stunden gewässert werden.

Gieße das Saatgut ggf. durch ein ausreichend feines Sieb ab, falls überschüssiges Wasser im Gefäß geblieben ist.

Bei der anschließenden Aussaat können die Samenkörner etwas mehr kleben als im trockenen Zustand. Um trotzdem komfortabel und präzise säen zu können, kannst du die Samenkörner mit Spielsand oder Erde vermischen. So lassen sie sich einfacher streuen.

Auch eine Kombination aus Bad und Sandbeigabe macht besonders in heißen, trockenen Phasen Sinn:

Mische das Saatgut in einer kleinen Schale mit feuchtem Sand und lass es ausreichend lang stehen. Die Samenkörner nehmen die Feuchtigkeit aus dem Sand auf, haben dadurch einen Vorsprung im Keimungsprozess und du kannst die Spielsand-Samen-Mischung ganz einfach ins Beet säen.

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