Tomaten erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Saftige Tomaten mit ihrem süßen Geschmack und ihrer Vielfalt an Formen und Farben sind sicher für viele Gärtner:innen die Krönung des eigenen Gemüsebeets. Egal ob rund, eiförmig, rot, gelb oder getigert. Nie schmecken die Früchte so gut, als wenn man sie voll ausgereift und noch warm von der Sonne im eigenen Garten ernten kann.
Aussaat und Pflanzung von Tomaten
Tomaten werden zur Vorkultur bei etwa 20°C in der ersten Märzhälfte an einem hellen Platz ausgesät, damit sie zeitig fruchten. Sobald die Pflänzchen groß genug sind, setzt man sie einzeln in kleine Töpfchen mit 8 cm Durchmesser. Wenn die Pflänzchen so groß werden wie das Gefäß, sollten sie in ein größeres umgesetzt werden.
Ins Freie darf man die frostempfindlichen Tomaten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai auspflanzen. Es sei denn, man hat ein Gewächshaus - dort können sie ab April die ganze Saison über Platz nehmen.
Der Pflanzabstand beträgt 50-60 cm, der Reihenabstand ebenfalls.
Wildtomaten benötigen aufgrund der rankenden Wuchsform 100 cm Pflanzabstand.
Natürlich gibt es genügend Gründe, dass du dir - statt selbst auszusäen - vorgezogene Jungpflanzen beim Biogärtner besorgst. In der Regel erhältst du dabei kräftigere und kompaktere Pflanzen, weil in der Gärtnerei bessere Anzuchtbedingungen herrschen. Gerade im Biobereich wird die Sortenvielfalt intensiv gepflegt und so gibt es ein reichhaltiges Angebot an alten und neuen Sorten für jeden Geschmack.
Tomatensorten
Aus dem Supermarkt kennt jeder die runden Stabtomaten. Darüber hinaus gibt es Fleischtomaten, flaschenförmige Sorten, Eier- und Pflaumentomaten, die kleinfrüchtigen Kirschtomaten (z. B. die Sorte Zuckertraube) sowie kompakt wachsende Balkonsorten (z.B. Tumbling Tom). Es gibt auch Sorten mit gelben oder getigerten Früchten.
Neben Farbe, Form und Geschmack lohnt es sich aber auch, der der Wahl der Sorten auf Robustheit und Resistenzen zu achten.
Ein Hauptproblem, wenn man Tomaten ungeschützt im Freiland anbaut, ist der Befall mit Phytophthora infestans, einem Pilz, der zur Kraut- und Braunfäule führt. Die Krankheit befällt Blätter, Stängel und Früchte der Tomate und sorgt für gravierende Ernteausfälle.
Mittlerweile gibt es aber verschiedene Sorten, die eine recht stabile Resistenz gegen Phytophthora aufweisen und sich gut für den Anbau im Freiland eignen.
Wildtomaten sind generell widerstandsfähiger als die normale Kulturtomate und können deswegen problemloser im Freiland angebaut werden. Sie müssen im Gegensatz zu den Kulturtomaten nicht hochgebunden und nicht ausgegeizt werden. Im Allgemeinen kann man Wildtomaten von August bis in den Oktober hinein ernten, da sie tolerant auf die Krautfäuleerreger reagieren und bestenfalls erst im Herbst krank werden, wenn die Ernte vorbei ist.
Pflege von Tomaten
Im Lauf des Wachstums brauchen die meisten Tomatenpflanzen eine Stütze. Man kann sie dazu an einfache Holzstäbe binden, spezielle Spiralen verwenden oder im Gewächshaus an Schnüren hochziehen.
Die Pflanzen reagieren mit reicher Fruchtentwicklung, wenn man ihnen zwei bis drei Wochen nach dem Auspflanzen und eventuell noch einmal zu Erntebeginn jeweils eine Handvoll organischen Stickstoffdünger verabreicht oder gar einen regelmäßigen Nachschlag in Form von Flüssignahrung gibt, zum Beispiel in Form von Brennnesseljauche oder einem biologischen Flüssigdünger.
Tomaten ausgeizen
Mit Ausnahme der kleinfrüchtigen Sorten sollte man die Pflanzen regelmäßig ausgeizen, d. h. aus den Blattachseln entstehende Seitentriebe ausbrechen. Zur Ernteverfrühung kann man im August auch die Spitzentriebe einkürzen.
Ausgeizen bedeutet das Entfernen der Seitentriebe, die zwischen dem Hauptstamm und den Blattachseln der Tomatenpflanze wachsen.
Hier ist eine Anleitung, wie du Tomaten ausgeizt:
- Suche nach den Seitentrieben: Suche entlang des Hauptstamms der Tomatenpflanze nach den Seitentrieben. Diese erscheinen in den Blattachseln zwischen dem Stamm und den Haupttrieben. Die Seitentriebe haben eine charakteristische V-Form.
- Entscheide, welche Triebe du entfernen möchtest: Als Faustregel solltest du die Seitentriebe entfernen, die zwischen den Haupttrieben und dem Stamm wachsen. Diese Triebe werden als "Geiztriebe" bezeichnet. Du kannst die Triebe zwischen deinen Fingern festhalten und sie sanft von der Pflanze abziehen. Achte darauf, nicht zu stark zu ziehen, um den Hauptstamm nicht zu beschädigen.
- Überprüfe regelmäßig und wiederhole den Vorgang: Tomatenpflanzen wachsen schnell, und neue Seitentriebe können regelmäßig erscheinen. Überprüfe deine Pflanzen regelmäßig, idealerweise alle 1-2 Wochen, und entferne neue Seitentriebe, um das Wachstum der Haupttriebe zu fördern.
Tomaten ernten
Die Ernte ist bei den meisten Sorten recht einfach. Sobald sich die Früchte ab Juli (je nach Sorte) rot ausgefärbt haben, sollte man sie auch bald ernten, damit sie nicht zu Boden fallen oder platzen. Weil Tomaten keinen Frost vertragen, solltest du im Herbst die Wetterlage im Blick behalten und deine Tomaten im Falle des Falles rechtzeitig abernten.
Inhaltsstoffe von Tomaten
Tomaten enthalten Vitamin C (Ascorbinsäure), Beta-Carotin und in großen Mengen Lycopin, das den Früchten ihre rote Farbe verleiht. Als weitere sekundäre Pflanzenstoffe sind Phenolsäuren, Phytosterine und Terpene enthalten.
Lagerung und Konservierung von Tomaten
Nach der Ernte sollten Tomaten innerhalb der ersten drei bis vier Tage verzehrt werden. Bei der Lagerung ist zu beachten, dass Tomaten ein Gas (Ethylen) abgeben, das Obst und Gemüse reifen lässt. Grüne Tomaten, die vor dem Einsetzen von Frost geerntet werden, können noch nachreifen. Dafür schneidest du den ganzen Trieb ab, lagerst ihn in einem frostfreien Raum und lässt die Früchte je nach Bedarf an einem warmen, aber dunklen Ort nachreifen - jedenfalls nie unter direkter Sonneneinwirkung.