Gurken erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Wie die meisten Fruchtgemüse sind Gurken wärmebedürftig und benötigen eine warme Vorkultur, aber die Aussaat gelingt recht einfach. Wer diesen Aufwand umgehen will, holt sich einfach ein paar Pflänzchen beim Biogärtner. Der Lohn sind erfrischende, kalorienarme Früchte in Hülle und Fülle.
Aussaat und Pflanzung von Gurken
Die Gurke hat sehr hohe Temperaturansprüche und reagiert schon auf Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt mit Kälteschäden. Deswegen können nur bestimmte Sorten im Freiland angebaut werden. Die anderen benötigen die wärmeren Bedingungen eines Gewächshauses, damit sie zufriedenstellende Ernten bringen.
Auch die beabsichtigte Nutzung in der Küche sollte man bei der Sortenwahl beachten. Es gibt die großen Schlangengurken für Gewächshaus und Frühbeet. Salatgurken fürs Freiland, die kleinen Einlege- oder Traubengurken sowie Mini-Aromagurken, die keinen Schnitt benötigen.
Im frostsicheren Gewächshaus kann die Kultur ab Mitte April beginnen.
Die Aussaat der großen Samen in ausreichend große Töpfchen (ab 8 cm Durchmesser) hat recht gute Erfolgschancen, wenn man sie bei Temperaturen von 25 °C warm genug aufstellt.
Ins Freie können die Gurken erst nach den Eisheiligen gepflanzt werden, am besten sogar erst Ende Mai bis Anfang Juni in gut gedüngten Boden.
Der Pflanzabstand betragt 80-100 cm, der Reihenabstand ca. 100-150 cm. Das Die rankenden Gurken brauchen also viel Platz, etwa 4 qm pro Pflanze.
Pflege von Gurken
Im Garten wollen Gurken möglichst eine sonnige, windgeschützte Stelle auf nährstoffreichem, humosem Boden.
Vorteilhaft ist es, die Triebe an einer Rankhilfe hochzuleiten. Dadurch schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe: Die Pflanzen brauchen weniger Platz und bilden mehr Früchte. Und die Früchte liegen nicht am Boden, verschmutzen kaum und lassen sich bequemer ernten.
Während der Entwicklung der Früchte ist es besonders wichtig, die Pflanzen regelmäßig mit Wasser zu versorgen. Gieße möglichst morgens oder abends. und zwar mit abgestandenem Wasser. Kaltes Leitungswasser, das direkt auf die Blätter gelangt, kann bei der Pflanze einen Schock verursachen.
Im Gewächshaus muss man die langen Ranktriebe an Schnüren aufleiten und schneiden, wenn sie zu hoch werden.
Ernte von Gurken
Die ideale Größe der erntereifen Früchte hängt von der jeweiligen Sorte ab. Die Pflanzen sollten regelmäßig durchgepflückt werden, damit einzelne Exemplare nicht zu groß werden. Hierdurch wird auch die Entwicklung neuer Früchte gefördert.
Inhaltsstoffe von Gurken
Gurken bestehen zu 96 Prozent aus Wasser. Sie enthalten bedeutende Mengen an sekundären Pflanzenstoffen, hauptsächlich Polyphenole und Phytosterine.
Verarbeitung von Gurken
Mit ihrem hohen Wassergehalt sind Gurken erfrischend und arm an Kalorien, aber reich an Ballaststoffen. Dies kommt einer bewussten Ernährungsweise entgegen. So eignen sich Gurken ideal als Fitnesskost, als frische Brotbeilage oder im Salat.
Im jungen Stadium können Gurken mit der dunkelgrünen Schale gegessen werden, bei einigen Sorten stören lediglich die kleineren Pocken auf der Schale.
Im älteren Stadium verhärtet sich die immer heller werdende Schale und die Samenkerne bilden sich fest aus. Dann sind die Gurken oft schmackhafter, wenn man sie kocht und als Schmorgemüse serviert.
Lagerung und Konservierung von Gurken
Die optimale Lagerung von Gurken dürfte die meisten Haushalte vor Herausforderungen stellen. Am wohlsten fühlen sich die Früchte nämlich bei einer Temperatur von 10-15°C. Das ist gerade während ihrer Erntephase im Sommer ein Ambiente, was in den wenigsten modernen Kellern herrschen dürfte.
Am nächsten kommt dem am ehesten die Aufbewahrung im Gemüsefach des Kühlschranks, wo es normalerweise nicht ganz so kalt ist wie im Rest des Geräts. Je nach Bauart des Kühlschranks können im Gemüsefach durchaus 2-5°C mehr herrschen als die eingestellte Temperatur. Probehalber kannst du ein kleines Kühlschrankthermometer ins Fach legen.
Dennoch ist die Lagerung im Kühlschrank nur ein Kompromiss. Die Gurken halten sich dort maximal 5-7 Tage, bevor sie anfangen, matschig und wässrig zu werden.
Die typische Aufbewahrungsart für Schälgurken ist die Verarbeitung zu Senfgurken. Dafür schälst du die Gurken, halbierst sie der Länge nach und entfernst das Kerngehäuse. Nachdem sie 2-3 Minuten in kochendes Wasser gelegt wurden, lässt man sie abkühlen. Nach dem Abtropfen schneidest du die Gurken klein und schichtest sie mit reichlich Senfkörnern in gut verschließbare Gläser.
Als Variationen bieten sich Gewürze von Borretsch über Chili bis hin zu Ingwer an - du kannst sie ganz nach deinem persönlichen Geschmack dazugeben. Dann füllst du die Gläser mit Wasser auf, erhitzt sie etwa 25 Minuten lang bei ca. 85°C und verschließt sie anschließend sofort.