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Kartoffelkäfer erfolgreich bekämpfen

Kartoffelkäfer Larve

Kartoffelkäfer erfolgreich bekämpfen und Kartoffelpflanzen schützen

Wie der Name verrät, ist der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) besonders an Kartoffelpflanzen interessiert. Aber auch andere Nachtschattengewächse, wie Auberginen und Tomaten verschmäht er nicht. Er und seine Larven fressen mit Vorliebe die Blätter der Pflanzen und sind mit ihrem außerordentlich gesunden Appetit in der Lage, ganze Pflanzenbestände zu vernichten. Hier heißt es also Augen auf und Gegenmaßnahmen ergreifen, sobald sich die ersten Larven zeigen.

Fortpflanzung und Entwicklung des Kartoffelkäfers

Der Kartoffelkäfer hat einen charakteristischen Fortpflanzungszyklus. Die Fortpflanzung beginnt, sobald die erwachsenen Käfer im Frühling aus dem Boden auftauchen, nachdem sie den Winter in geschützten Bereichen verbracht haben. Die Käfer paaren sich kurz nach dem Auftauchen. Das Weibchen legt nach der Paarung ihre Eier auf der Unterseite der Kartoffelblätter ab. Ein einzelnes Weibchen kann in der Regel etwa 300 bis 800 Eier legen. Die Eier haben eine gelbe bis orangefarbene Farbe und sind oval geformt. Sie haften fest an den Blättern und bilden oft charakteristische Eiablagegruppen.

Nach ungefähr einer Woche schlüpfen die Larven aus den Eiern. Die Larven sind rot-orange gefärbt und haben schwarze Flecken entlang des Körpers. Sie beginnen sofort damit, sich von den Blättern zu ernähren und fressen sie ab. Die Larven entwickeln sich innerhalb von zwei bis vier Wochen zu Puppen. Die Puppen sind zunächst orange und verfärben sich dann schließlich dunkelbraun. Sie befinden sich in der Regel am Boden in der Nähe der Kartoffelpflanzen, oft in Erdspalten oder unter Pflanzenresten. Nach etwa einer Woche schlüpfen die erwachsenen Käfer aus den Puppen. Diese neuen Käfer sind nun bereit, sich zu paaren und den Fortpflanzungszyklus erneut zu beginnen.

Unter für sie günstigen Bedingungen können mehrere Generationen von Kartoffelkäfern innerhalb einer einzigen Anbausaison auftreten. Die Überwachung und Kontrolle der Eier, Larven und erwachsenen Käfer ist entscheidend, um die Schäden an den Kartoffelpflanzen zu minimieren.

Kartoffelkäfer erfolgreich bekämpfen

Folgende Maßnahmen gegen Kartoffelkäfer sind empfehlenswert, wenn du selbst Kartoffeln nach den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft anbauen möchtest:

Absammeln

Die wirksamste Gegenmaßnahme ist einfach, aber möglicherweise nicht jedermanns Sache. Denn sämtliche Larven, Käfer und Eier müssen abgesammelt und entsorgt werden. Dabei bedeutet entsorgen leider zwangsläufig töten, denn wenn man die Käfer an anderer Stelle wieder aussetzt, ist der Schaden nicht behoben, sondern lediglich aufgeschoben.

Eine wenig blutrünstige Variante ist, die Käfer und Larven in einem alten Glas mit Schraubdeckel zu sammeln, dieses anschließend fest zu verschließen und mit dem Hausmüll zu entsorgen. Zu bedenken ist natürlich, dass dieses Vorgehen in keiner Weise kurz und schmerzlos ist, sondern die Tiere qualvoll verenden.

Das Zerdrücken der Schädlinge an Ort und Stelle ist daher prinzipiell die „schonendste“ (und zugleich natürlich schonungsloseste) Vorgehensweise, die aber ein gewisses Nervenkostüm erfordert.

Kulturschutznetz

Eine mechanische Methode sind feinmaschige Kulturschutznetze, die zumindest den Zuflug von neuen Käfern etwas eindämmen können. Vor dem Einsatz müssen allerdings unbedingt die die Blattunterseiten auf mögliche Eigelege kontrolliert und diese ggf. entfernt werden.

Beikrautregulierung

Da das zwischen den Kartoffelpflanzen und zwischen den Kartoffeldämmen wachsende Beikraut bzw. Unkraut als Unterschlupf und Versteck für die Käfer dient, sollte es regelmäßig entfernt werden. Auf diese Weise hast du auch besseren Zugang zu den Pflanzen und freiere Sicht bei der Suche nach Eiern, Larven und Käfern auf den Kartoffelpflanzen.

Brennnessel und Ackerschachtelhalm

Auch durch regelmäßige Spritzungen mit Auszügen von Brennnessel und Ackerschachtelhalm kannst du die Widerstandskraft deiner Pflanzen stärken und einen Befall mit dem Kartoffelkäfer verringern.

Zur schnellen und einfachen Herstellung und Anwendung empfehlen sich z.B. diese Mittel:

Snoek Brennnessel Extrakt Compositum

Andermatt Biogarten Brennnesselpellets

Snoek Ackerschachtelhalm Extrakt Compositum

Andermatt Biogarten Schachtelhalmextrakt

Minzbrühe

Ein alternativer Ansatz ist der Einsatz von Minzbrühe. Im Gegensatz zu einer Jauche wird die Brühe eine halbe Stunde lang gekocht und nach dem Abkühlen durch ein Sieb gefiltert. Die Minzbrühe kann mehrmals in Abständen von 1-3 Tagen auf die befallenen Pflanzen gesprüht werden. Verwende für die Herstellung der Brühe bestenfalls Blätter von einer Bio-Minze.

Kaffeesatz

Getrockneter Kaffeesatz ist eine weitere Methode, um Kartoffelkäfer sowie deren Larven aus dem Gemüsebeet zu vertreiben. Am besten frühmorgens den Kaffeesatz auf den Blättern ausstreuen. Da die Kartoffelkäfer keinen Kaffee (bzw. den dazugehörigen Duft) mögen, werden sie die damit behandelten Pflanzen eher ungern befallen oder zur Eiablage nutzen.

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