Kürbis erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Man unterscheidet bei diesem Fruchtgemüse die großen Speise- oder Riesenkürbisse (z. B. Gelber Zentner), zu denen auch die beliebten Hokkaidos gehören, die eher buschförmig wachsenden Garten- oder Sommerkürbisse (u.a. Spaghetti-Kürbis) sowie die Moschuskürbisse, von denen der Muscat de Provence wohl der bekannteste ist.
Entsprechend dieser Formenvielfalt gibt es zahllose Sorten. Zierkürbisse wiederum sind zwar dekorativ, aber nicht essbar.
Aussaat und Pflanzung von Kürbis
Da er sehr frostempfindlich ist, kann er nicht vor den Eisheiligen Mitte Mai und dann auch nur bis Anfang Juni ausgepflanzt werden. Aufgrund des enormen Platzbedarfs liegt der notwendige Reihen- und Pflanzabstand 100-150 cm.
Zur Voranzucht sät man Kürbis an Mitte April (bis Mai) auf der Fensterbank bei 20-22°C aus. Dazu legt man die großen Samen einzeln in Töpfchen mit etwa 8 cm Durchmesser, damit man die Pflänzchen nicht direkt nach der Keimung umtopfen muss.
Droht nach dem Auspflanzen doch noch eine Kälteperiode, sollten die Pflanzen mit Vlies (oder ersatzweise Zeitung) schützend abgedeckt werden. Denn selbst wenn das Thermometer nicht auf oder unter den Gefrierpunkt sinkt, kann das Wachstum der empfindlichen Pflänzchen nach der Einwirkung tiefer Temperaturen ins Stocken geraten.
Pflege von Kürbis
Die meisten Kürbisarten haben eine rankende Wuchsform, d.h. sie benötigen ca. 4 qm Platz pro Pflanzen. Eine Möglichkeit, den Platzbedarf zu verringern, ist das Aufleiten der Pflanze an einem ausreichend stabilen Gerüst. Dabei muss das spätere Gewicht der ausgewachsenen Früchte berücksichtigt werden.
Für eine optimale Entwicklung brauchen Kürbisse viel Wärme und viel Wasser. Ein vollsonniger, windgeschützter Standort auf humusreichem Untergrund ist ideal. Am Fuß eines Komposthaufens gepflanzt, profitieren die Pflanzen von den freigesetzten Nährstoffen.
Bei den jungen Pflanzen solltest du regelmäßig das Unkraute entfernen, es steht sonst in direkter Konkurrenz hinsichtlich des Wasserangebots.
Wachstum und Ertrag kannst du durch eine kräftige Kompostgabe oder eine stickstoffbetonte organische Düngung fördern, die du etwa zwei bis drei Wochen nach dem Auspflanzen und eventuell noch einmal im Juli/August verabreichst.
In den Sommermonaten legen Kürbispflanzen ein enormes Wachstum an den Tag und nehmen einiges an Fläche in Anspruch. Um ein wenig Ordnung zu schaffen und dir auch ein wenig Platz verschaffen, kannst du die Ranken vorsichtig in lockeren Kreisen um den Ursprung der Pflanze verlegen, allerdings nicht zu eng.
Damit die Pflanze mehr Energie in das Abreifen der Früchte steckt, können die Triebspitzen abgeknipst werden. Dabei solltest du beachten, dass die Pflanze aber noch genug Blätter zur Energiegewinnung benötigt. Je mehr Kürbisse am Trieb hängen, desto mehr Blätter sind für die Energieversorgung nötig.
Es gilt außerdem: Je mehr Früchte wachsen, desto kleiner werden diese. Es kann sich daher lohnen, nicht alle Früchte wachsen zu lassen, damit die Übrigen genug Energie und Nährstoffe bekommen. Gegen Ende August wird auch das Laub langsam abtrocknen und die Kürbisse bekommen etwas mehr Sonne ab.
Ernte von Kürbis
Jede Kürbispflanze kann bei günstigen Wachstumsbedingungen mehrere Früchte ausbilden. Im August lassen sich die ersten kleineren Kürbisse ernten, sie sind dann allerdings in der Regel noch nicht voll ausgereift. Das ist erst dann der Fall, wenn der Stiel braun und trocken verholzt ist. Zusätzlich hilft der Klopftest: Das Geräusch sollte hohl klingen.
Achte darauf, dass die Früchte bei der Ernte nicht verletzt werden. Es kann sonst vorkommen, dass sie von Fäulnis befallen werden bzw. sich die Lagerfähigkeit verringert. Zum Einlagern solltest du die Kürbisse vor den ersten Frösten und unbedingt bei schönem, trockenem Wetter abernten. Sie fangen dann im Lager nicht so leicht an zu faulen. Lass bei der Ernte etwa 10 cm des Stiels an der Frucht.
Inhaltsstoffe von Kürbis
Kürbisse enthalten relativ viel Vitamin A (Retinol) in seiner pflanzlichen Vorstufe Beta-Carotin. Neben den Carotinoiden sind Phenolsäuren sowie Phytosterine in den Früchten enthalten.
Verarbeitung von Kürbis
Aus dem frischen Fruchtfleisch von Kürbissen kannst du eine köstliche Herbstsuppe zubereiten, aber auch Gemüse, Püree oder Kompott. Die meisten Kürbisse lassen sich mitsamt der Schale verwenden. Nur den Stielansatz musst du herausschneiden. Die großen Früchte werden in Schnitze unterteilt, damit man die Kerne herauslösen kann. Als passendes Gewürz eignet sich Ingwer besonders.
Lagerung und Konservierung von Kürbis
Damit sich ein Kürbis möglichst lange in einem kühlen, aber frostfreien Raum lagern lässt, sollte der Stiel noch ca. 10 cm lang sein und die Kürbisfrucht darf keine äußeren Verletzungen an der Schale aufweisen. Während der ersten Wochen ist es allerdings vorteilhaft, wenn die Früchte noch bei einer Raumtemperatur von mindestens 24°C aufbewahrt werden. Dann kann sich nämlich ihre Schale verhärten und sie können nachreifen. Anschließend sind Lagertemperaturen von 10-13°C optimal.
Am besten hängst du Kürbisse einzeln in Netzen oder Tüchern auf oder legt sie locker nebeneinander, sodass keine Druckstellen entstehen, an denen sich leicht Fäulnis bildet. Bei guten Lagerbedingungen können Hokkaido-Kürbisse so bis zum Frühjahr, Butternut-Kürbisse sogar bis zum nächsten Sommer aufbewahrt werden. Alternativ kann man den Kürbis würfeln, in einem gewürzten Sud kochen und süßsauer einlegen.