Fenchel erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Beim Fenchel sind die verdickten Blattansätze wie bei einer Zwiebel zu einer Knolle zusammengewachsen. Deren intensives, typisches Aroma hat den Fenchel zu einem beliebten Gemüse gemacht, das sowohl roh als auch gekocht schmackhaft und gesund ist.
Der Gewürzfenchel ist in seinen Eigenschaften etwas näher an der Naturform, wie wir sie von den Straßenrändern mediterraner Urlaubsländer kennen. Sie zeichnet sich durch mannshohe, fein gefiederte Blatttriebe und schirmförmige Doldenblüten aus. Diese zeigen sich erst im Juli des zweiten Wuchsjahrs und liefern schließlich die Samen, aus denen sich ein krampflösender Tee herstellen lässt, der unter anderem bestens zur Verdauungsförderung von Kindern und Säuglingen geeignet ist.
Aussaat und Pflanzung von Fenchel
Fenchel kann schon ab Jahresanfang geschützt vorgezogen werden. Voraussetzung bei Saatterminen vor Juni ist allerdings. dass man darauf achtet, ausschließlich schossfeste Sorten zu verwenden wie zum Beispiel die bewährte Sorte Zeta Fino. Denn Fenchel ist eine Langtagspflanze, die unter dem Einfluss langer Tage und hoher Temperaturen eigentlich keine Knollen, sondern nur Blütenstände bildet.
Weil Fenchel zudem sehr frostempfindlich ist, sollte er bevorzugt ab Anfang Mai bis Juli ins Freie gesät oder gepflanzt werden. Bei einer Kulturdauer von ca. 70 Tagen kommen frühere und spätere Sätze sonst in die Gefahr, durch Nachtfröste Schäden zu erleiden.
Man sät ihn am besten direkt in 2 cm tiefe Saatrillen. Der Pflanzabstand beträgt 25 cm, der Reihenabstand 30-40 cm.
Fenchel bildet eine Pfahlwurzel und reagiert deshalb empfindlich aufs Verpflanzen.
Pflege von Fenchel
Fenchel liebt einen tiefgründigen, warmen und humosen Boden. Schwere, zur Vernässung neigende Böden sollten ausgiebig mit Kompost versorgt werden. Notfalls kann man einen kleinen Damm anlegen, um den Fenchel darauf anzubauen, sodass er trockener steht.
Während der Wachstumszeit ist für das Gedeihen vor allem eine ausgeglichene Wasserversorgung wichtig. Die Gabe eines organischen Düngers stellt währenddessen die Nährstoffversorgung sicher.
Ernte von Fenchel
Die Fenchel-„Zwiebel“ erntest du am besten, solange die verdickten Blattgründe noch eng anliegen. Dazu schneidest du unterhalb der Knolle den Wurzelhals durch. Dann ist der Fenchel noch zart und wenig faserig und kann sowohl roh als auch gedünstet gegessen werden.
Wenn man den Erntezeitpunkt verpasst, beginnt der Fenchel leicht zu schossen, das heißt, die Zwiebelschichten beginnen sich zu strecken, der ganze Fenchel wächst in die Höhe und bildet Blütenstände aus. Dann ist die Knolle meist hart und faserig.
Inhaltsstoffe von Fenchel
Fenchel enthält sehr viel Vitamin C (Ascorbinsäure) und Beta-Carotin, außerdem relativ viel Vitamin B1 (Thiamin), Folsäure und viel Vitamin E (Tocopherol). An Mineralstoffen sind sehr viel Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium enthalten.
Verarbeitung von Fenchel
Nachdem Kraut und Wurzel abgeschnitten sind, werden die Stängel eingekürzt, die Knolle wird gewaschen und dann halbiert. Zarte Stängel und frisches Kraut kann man mitverwenden. Angeschnittener Fenchel sollte direkt verwertet werden, weil er sich sonst verfärbt. Mit seiner knackigen, faserreichen Struktur hat sich Fenchel zu einer beliebten kalorienarmen Rohkost entwickelt, er schmeckt aber auch gegart köstlich. Die Fenchelblätter sehen denen des Dills nicht nur sehr ähnlich, sondern können auch in vergleichbarer Weise als Kräuter eingesetzt werden, vor allem in Fischgerichten und Salaten.
Lagerung und Konservierung von Fenchel
Fenchel kannst du im Kühlschrank, am besten in einer Plastiktüte, bis zu 14 Tage lang aufbewahren. Bei bevorstehender Frostgefahr im Herbst gräbt man die Pflanzen aus, schneidet die Wurzeln ab, stutzt Blätter und Stiele und gräbt den Fenchel anschließend im Keller in feuchtem Sand aufrechtstehend ein. So hält er noch einige Wochen.