Möhren erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Ganz gleich, ob sie Möhren, Gelbe Rüben oder Karotten genannt werden – die knackigen, vitaminreichen Rüben gelten nicht nur für Kinder als das gesunde Gemüse schlechthin.
Gab es früher meist nur die typische, orangefarbene Möhre, sind heute auch runde oder kegelförmige sowie Sorten in mannigfaltigen Farbnuancen von cremegelb bis violett bekannter geworden.
Bei der Sortenwahl für den eigenen Anbau von Möhren und Karotten im Garten oder Hochbeet sollten der gewünschte Erntetermin sowie die Bodenverhältnisse berücksichtigt werden.
Es gibt frühe, mittelfrühe und späte Sorten sowie solche, die auch in etwas schwereren, also lehmigeren Böden gut zurechtkommen. Die violett gefärbte Sorte Purple Haze kommt übrigens der Ursprungsform der Möhre am nächsten und schmeckt besonders süß.
Aussaat von Möhren
Auf leichten, sandigen humosen oder auch leicht lehmigen Böden gedeihen Möhren besser als auf schweren, stark lehmhaltigen, steinigen oder gar staunassen Böden. Denn nur dort können die Rüben in die Tiefe wachsen, ohne sich verbiegen zu müssen.
Durch tiefgründiges Auflockern der Erde kannst du in jedem Fall für bestmögliche Verhältnisse sorgen. Auf schweren Böden kann es ratsam sein, einen etwa 15-20 cm hohen Damm aufzuhäufen und die Möhren in eine Rille einzusäen, die man zuvor oben auf dem Damm zieht.
Möhren werden ab März bis Anfang Juli mit einem Reihenabstand von 25-30 cm gesät. Erwünscht ist zwischen den Pflanzen ein Abstand von 2 cm in der Reihe bei Frühmöhren und Möhren zum Direktverzehr. Möhren zum Einlagern sollten einen etwas größeren Abstand von 3 cm haben.
Möhren zum Einlagern sollten nicht nach Ende Mai gesät werden, sie bleiben sonst zu klein.
Zur Aussaat zieht man eine kleine Furche und lässt das Möhrensaatgut hineinrieseln. Schon dabei sollte man an den erwünschten Endabstand denken und eher dünn säen, damit man später nicht zu viel vereinzeln muss.
Möhren keimen langsam, es kann bis zu drei Wochen dauern, bis sie gut sichtbar im Beet stehen. Nach ca. vier Wochen muss man sie auf ihren Endabstand vereinzeln.
Da jegliches Unkraut schneller wächst als Möhren im jungen Stadium, sollte man außerdem zwischenzeitlich jäten.
Die Kulturdauer von Möhren beträgt je nach Sorte 90-105 Tage.
Pflege von Möhren
Möhren haben einen mittleren Nährstoffbedarf. Für die Wasserversorgung gilt: Selten, aber gründlich gießen!
Zur Vorbeugung gegen die Möhrenfliege solltest du das Beet mit einem Kulturschutznetz abdecken. Später empfiehlt sich ein leichtes Anhäufeln. Dadurch werden eventuelle »grüne Köpfe« an der Möhre verhindert.
Ernte von Möhren
Zur Ernte muss der Boden mit einer Grabegabel gelockert werden, sonst brechen die Möhren (v. a. in schweren Böden) ab.
Damit der Nitratgehalt niedrig bleibt, sollten zur Lagerung vorgesehene Möhren vier bis sechs Wochen vor der Ernte nicht mehr gedüngt und eine Woche zuvor nicht mehr gegossen werden.
Das Möhrengrün oder Möhrenkraut ist übrigens genießbar und kann wunderbar in Gemüsebrühen oder als Petersilienersatz verwendet werden. Auch zu einer interessanten Abwandlung eines klassischen Pestos lässt es sich gut verarbeiten.
Inhaltsstoffe von Möhren
Die Möhre enthält von allen Gemüsen am meisten Vitamin A (Retinol) in Form der pflanzlichen Vorstufe Beta-Carotin, daneben liefert sie auch Alpha-Carotin. Außerdem versorgt uns die Möhre mit relativ viel Eisen und Ballaststoffen.
Verarbeitung von Möhren
Vor der Verarbeitung dreht man das Laub ab und wäscht und bürstet die Möhren gründlich. Am gesündesten sind Möhren als Rohkost, ob fein geraspelt als Salat angemacht oder in Streifen geschnitten als Pausensnack.
Wichtig: Weil das Vitamin A nur in Verbindung mit Fett im menschlichen Körper zur Wirkung kommt, sollte man bei der Zubereitung möglichst etwas Öl oder Butter beifügen.
Neben ihrer Verarbeitung in Speisen kann man Möhren aber auch zu Saft pressen.
Lagerung und Konservierung von Möhren
Frisch schmecken Möhren am besten! Ziehe deshalb nur die Wurzeln heraus, die du brauchst. Im Kühlschrank halten sie sich bis zu vier Wochen.
Im späten Herbst kannst du Möhren der dafür geeigneten Sorten im Keller schichtweise in feuchtem Sand lagern. Vor der Lagerung sollten sie nicht gewaschen werden, da die anhaftende Erde sie am längsten frisch hält. Allerdings solltest du vorher die Blätter abdrehen.
Geplatzte, kranke oder von Schädlingen befallene Exemplare sortiert man aus.