Kohlrabi erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Der schnellwüchsige Kohlrabi begnügt sich mit relativ wenig Düngung, kann in der Jahresplanung als Vor- oder Nachkultur eingeschoben werden und nach der Ernte roh wie gekocht verzehrt werden. Aufgrund dieser genügsamkeit und Vielseitigkeit ist er mit seinen Sprossknollen für viele der Favorit unter den Kohlgemüsen.
Geeigneter Standort für Kohlrabi
Kohlrabi bevorzugt einen gut durchlässigen Boden, der reich an organischer Substanz ist. Der Boden sollte locker und fruchtbar sein, um eine gute Entwicklung der Wurzeln und eine ausreichende Nährstoffaufnahme zu ermöglichen. Idealerweise sollte der pH-Wert des Bodens zwischen 6,0 und 7,5 liegen, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten. Eine Bodenvorbereitung mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist schafft gute Voraussetzungen, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Nährstoffversorgung zu unterstützen.
Kohlrabi benötigt ausreichend Sonnenlicht, um gut zu wachsen und sich zu entwickeln. Wähle einen Standort, der mehrere Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag erhält. Eine ausreichende Lichtmenge fördert das Blattwachstum und die Bildung gesunder Knollen. In heißen Regionen ist jedoch darauf zu achten, dass die Pflanzen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt sind, um Verbrennungen oder Trockenstress zu vermeiden.
Eine gute Bodenfeuchtigkeit und Mulch um die Pflanzen können helfen, den Boden kühl zu halten und die Verdunstung zu reduzieren. Im Zweifel kann es sogar die bessere Wahl sein, Kohlrabi in halbschattiger Lage anzupflanzen.
Aussaat und Pflanzung von Kohlrabi
Kohlrabi wird gern vorgezogen. Geschützt im Frühbeet oder im Gewächshaus ist dies bereits ab März möglich. Dabei sollte man allerdings auf schossfeste Sorten achten. Ab April kann Kohlrabi satzweise, also in Abständen von jeweils drei bis vier Wochen ins Freie gesät oder auch gesetzt werden, sodass man den ganzen Sommer über ernten kann.
Als Pflanzabstand und Reihenabstand empfehlen sich 20 cm, bei größeren Sorten (z.B. Superschmelz) auch mehr. Sät man Kohlrabi aus, lässt man zwischen den Saatreihen 25-30 cm Platz, später wird dann ausgedünnt. Der späteste Saattermin ist Ende Juli, der letzte Pflanztermin ohne Schutzmaßnahme Anfang August. Danach lassen sich nur noch mithilfe von Vlies oder Folie erntefähige Kohlrabiknollen kultivieren.
Es gibt weiße Sorten mit hellgrünen Knollen (z. B. Lanro, Delikatess) und blaue Sorten mit violetter Schale (Azur Star, Blaro), die sich im Geschmack nicht wesentlich voneinander unterscheiden, sowie Sorten, die besonders große Knollen bilden wie Superschmelz. Wichtig für deine Wahl ist in jedem Fall, dass die Sorte schossfest ist und dass die Knolle lange zart bleibt.
Pflege von Kohlrabi
Kohlrabi wächst im Sommer am kräftigsten, zu dieser Zeit vergehen von der Pflanzung bis zur Ernte nur sieben bis acht Wochen! Da er im Gegensatz zu den großen Kopfkohlarten nur ein Mittelzehrer ist, begnügt er sich mit Kompost- und zurückhaltenden Düngergaben.
Um dem Befall mit Kohlweißlingsraupen vorzubeugen, kann man die Blattunterseite regelmäßig nach Eigelegen absuchen und diese entfernen. Im Frühjahr und im Herbst kannst du das Wachstum durch eine Abdeckung mit Vlies oder Folie beschleunigen. In einem frostfreien Gewächshaus kann Kohlrabi sogar ganzjährig angebaut werden.
Vor allem im Sommer ist ab beginnender Knollenbildung eine regelmäßige Wasserversorgung der Pflanzen unerlässlich! Denn Schwankungen der Bodenfeuchte können dazu führen, dass die Knollen holzig werden oder aufplatzen und Risse bekommen, in denen sich Fäulniserreger festsetzen können.
Ernte von Kohlrabi
Ein durchschnittlicher Kohlrabi ist erntereif, wenn die Knolle etwa 8-10 cm Durchmesser hat (Ausnahme: Sorte Superschmelz). Verpasst man den optimalen Erntezeitpunkt, wird die Knolle schnell holzig. Zur Ernte muss der Kohlrabi mit einem scharfen Messer oder mit der Gartenschere direkt unterhalb der Knolle abgeschnitten werden. Die verholzte Sprossachse darunter lässt sich kaum durchschneiden.
Inhaltsstoffe von Kohlrabi
Kohlrabi enthält Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin B6 (Pyridoxin) und relativ viel Kalium und Magnesium. An sekundären Pflanzenstoffen liefert Kohlrabi Glucosinolate und Flavonoide.
Verarbeitung von Kohlrabi
Beim Kohlrabi wird der fleischig gestauchte Spross geerntet, der sich durch seinen besonders milden Kohlgeschmack auszeichnet. Vor dem Verzehr wird die Knolle geschält. Auch die Blätter kann man verwenden, vor allem die jüngeren, unbeschädigten. Sie enthalten viel Eisen.
Gerade Kinder essen sehr gern rohen Kohlrabi, in Scheiben oder Stifte geschnitten. Die Knollen kannst du aber auch klein geschnitten als Bestandteil einer leckeren Gemüsesuppe beigeben oder gedünstet und mit weißer Soße servieren oder mit einem würzigen Käse überbacken.
Lagerung und Konservierung von Kohlrabi
Kohlrabi verwendet man am besten frisch. Im Kühlschrank lässt er sich aber gut einige Zeit aufbewahren. Für die längerfristige Lagerung entfernt man die Blätter bis zu den Herzblättern und schlägt den Kohlrabi in feuchten Sand ein. So hält er sich einige Wochen.