Kopfkohl (Weißkohl, Rotkohl, Spitzkohl) erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Die großen Kopfkohlarten Weißkohl, Rotkohl und Spitzkohl lohnen den Anbau nicht nur wegen der schieren Masse, sondern sie sind vor allem im Winterhalbjahr wertvolle Vitaminlieferanten.
Beim Weißkohl kennt man Sommer- und Herbstkohl, beide Gruppen unterscheiden sich vor allem in der Kopfgröße.
Rotkohl hat nicht nur eine andere Farbe, sondern wächst auch etwas langsamer und seine Köpfe bleiben meist etwas kleiner.
Beim Spitzkohl gibt es sowohl frühe als auch späte, rote und weiße, kleine und große Sorten.
Aussaat und Pflanzung von Kopfkohl
Weil Kohl eine lange Entwicklungszeit hat, lohnt sich eine Vorkultur. Die Frühsorten kann man schon ab Februar an einem geschützten Ort vorziehen, ab April darf man sie ins Freie säen.
Weißkohl, Rotkohl und Spitzkohl brauchen einen Pflanzabstand von ca. 40-60 cm. Der Reihenabstand beträgt 60 cm.
Pflege von Kopfkohl
Zur Pflege sollte man vor allem regelmäßig hacken. Zudem brauchen alle Kopfkohlsorten eine gute Wasserversorgung, damit sie schöne Köpfe bilden.
Um die Eiablage der Kohlfliege zu verhindern, empfiehlt es sich, die Pflanzen mit Kohlkragen und Kulturschutznetzen zu schützen. Alternativ kann man auch regelmäßig ein wenig Erde anhäufeln.
Weißkohl, Rotkohl und Spitzkohl sind Starkzehrer, eine gute Grunddüngung (z.B. mit reichlich Kompost) bietet ihnen eine gute Nährstoffgrundlage. Ihr weiterer Hunger nach Stickstoff während des Wachstums lässt sich mit zusätzlichen Düngergaben stillen.
Ernte von Kopfkohl
Ans Ernten geht es, sobald der Kohlkopf geschlossen ist und fest erscheint, wenn du ihn mit den Händen drückst. Dies ist beim Sommerkohl ca. ab August und beim Herbstkohl etwa ab September der Fall. Dann wird der Kopf mit einem Messer vom Strunk getrennt. Der Strunk und die älteren Umblätter werden nicht mitverzehrt.
Lässt man die Kohlköpfe zu lange auf dem Feld stehen, platzen sie auf und fangen unter den obersten Blättern an zu schimmeln.
Inhaltsstoffe von Kopfkohl
Kohl liefert im frischen und unverarbeiteten Zustand Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin E (Tocopherol), Folsäure und Mineralien. Er enthält außerdem, wie alle Kohlsorten, Glucosinolate (Senföl-Glykoside). Diese sekundären Pflanzenstoffe (SPS) verleihen dem Kohl den typischen Geschmack. An weiteren SPS sind Phenolsäuren enthalten, die zu den Polyphenolen zählen, sowie Phytosterine.
Verarbeitung von Kopfkohl
Bei Weißkohl und Rotkohl werden die äußeren Blätter abgeschnitten und gewaschen, angetrocknete Stellen werden dabei entfernt. Dann halbiert oder viertelt man den Kopf und entfernt den (weißen) Strunk.
Das typische Gewürz bei der Zubereitung von Weißkohl ist Kümmel, er sorgt zudem dafür, dass der Kohl besser verdaulich ist.
Roh bereitet man ihn als vitaminreichen Salat zu, traditionell verarbeitet man ihn zu Sauerkraut.
Rotkohl solltest du mit nur wenig Wasser dünsten, damit sein voller Geschmack erhalten bleibt. Außerdem gibst du etwas Zwiebel, einen sauren Apfel und Nelken hinzu.
Wenn du Rotkohl als Salat verwenden willst, solltest du ihn immer schnell mit einer Vinaigrette vermischen, damit seine schöne rote Farbe erhalten bleibt.
Lagerung und Konservierung von Kopfkohl
Kohlköpfe können im Kühlschrank etwa zwei Wochen aufbewahrt werden. Lass die Außenblätter dran, wenn sie keine faulen Stellen aufweisen. Sie verringern die Verdunstung von Feuchtigkeit aus dem Kopf, so bleibt er länger frisch.
Zum Lagern kannst du die späten Kohlsorten (ab Ende Oktober) mitsamt den Wurzeln ausgraben, an den Strünken zusammenbinden und an einem kühlen, feuchten Ort (Keller) an Drähten oder Balken aufhängen. Die einzelnen Köpfe sollten sich dabei nicht berühren.
Köpfe ohne Wurzeln kannst du auf ein Regal im feuchten Keller legen. Sie sollten hier ab und zu umgedreht werden, damit sie nicht schimmeln.