Kartoffeln erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten
Kartoffelsorten
Die Sortenvielfalt bei Kartoffeln ist riesig - wenn du genug Platz hast um verschiedene Sorten zu pflanzen, kannst du köstliche Frühkartoffeln genießen und im Sommer und Herbst die späteren Sorten ernten.
Frühe Sorten sind z.B. Nicoia, Agria oder Rosara. Zu den mittleren Sorten gehören Charlotte, Violetta und Bonita.
Späte Sorten sind beispielsweise Aula, Desiree und Quarta.
Außerdem kannst du ganz nach Vorliebe festkochende Sorten wie Linzer Delikatess oder Cilena wählen oder eher mehlige wie Orla oder Adretta.
Pflanzung von Kartoffeln
Kartoffeln legt man ab Ende April bis Mitte Mai, sobald sich der Boden auf 9°C erwärmt hat und keine stärkeren Nachtfröste mehr drohen. Dann steckt man die Knollen mit 25-30 cm Pflanzabstand etwa 10 cm tief in den Boden.
Der Reihenabstand beträgt 75 cm, bei frühen Sorten 60 cm.
Verwende nur unverletzte, gesunde Knollen.
Pflege von Kartoffeln
Sobald die Kartoffelpflanze gekeimt ist und die ersten Laubblätter über der Erdoberfläche erscheinen, sollte man sie mehrmals im Laufe des Sommers anhäufeln. Man zieht dabei die Erde mit einem geeigneten Werkzeug links und rechts die Pflanze heran und bildet so einen Damm in dem die Pflanze wächst. In der Erde dieses Damms werden die Kartoffelknollen gebildet - je größer der Damm ist, desto mehr Knollen kann es geben.
Kartoffeln benötigen unter normalen Bedingungen keine zusätzliche Bewässerung. Je mehr Feuchtigkeit sie ausgesetzt sind, desto stärker steigt das Risiko einer Erkrankung an Kraut- und Braunfäule, also einer Infektion mit dem Pilz Phytophthora infestans. Allenfalls während der Blüte kann es in sehr trockenen Phasen ratsam sein, Kartoffeln zu bewässern, um sie bei der Knollenbildung zu unterstützen.
Eine Herausforderung mit der fast garantiert zu rechnen ist, ist der Kartoffelkäfer bzw. seine Larven: Kartoffelkäfer erfolgreich bekämpfen
Ernte von Kartoffeln
Mit Beginn der Blüte beginnt die Hauptwachstumsphase der Kartoffelknollen.
Bereits kurz nach Blühbeginn können erste kleine Drillinge mit zarter Schale geerntet werden. Während der Blüte legen die Kartoffeln dann stark an Gewicht und Größe zu.
Wenn du deine Kartoffeln einlagern willst, solltest mit dem Ernten abwarten, bis das Kartoffelkraut vollständig verwelkt ist. Dann ist das Wachstum der Knollen abgeschlossen und die Schale ausreichend fest für eine längere Lagerung.
Um deine Kartoffeln zu ernten, gräbst du am besten mit einer Grabegabel den Damm um. Wenn man nur an den oberirdischen Pflanzenteilen zieht, verbleiben viele kleinere Knollen im Boden. Die Ernte sollte bei trockenem Wetter stattfinden.
Damit die Schale der Knollen etwas nachhärtet und so unempfindlicher ist gegen Verletzungen und Lagerschäden, sollte man Kartoffeln noch ein bis zwei Tage bei Tageslicht abtrocknen lassen.
Inhaltsstoffe von Kartoffeln
Kartoffeln enthalten hochwertiges Protein, viel Vitamin C (Ascorbinsäure) sowie Polyphenole und auch Protease-Inhibitoren.
Verarbeitung von Kartoffeln
Grün verfärbte Kartoffeln dürfen nicht gegessen werden, da sie das Gift Solanin enthalten. Es reicht aber, die entsprechenden Stellen herauszuschneiden. Außerdem tritt das Solanin beim Kochen ins Wasser über, das dann natürlich nicht weiterverwendet werden darf.
Lagerung von Kartoffeln
Nach der Ernte sollten Kartoffeln möglichst erst zwei Wochen lang in einem kühlen Raum bei etwa 10-15°C vortrocknen, Anschließend kann man sie in einem luftigen, möglichst etwas feuchten Raum bei Temperaturen um 7°C aufbewahren.
Der Lagerraum muss außerdem dunkel sein. Ist er zu hell und warm, keimen die Kartoffeln schnell. Ideal geeignet sind die Keller in alten Häusern.
Achte darauf, dass die Kartoffeln nicht dem Frost ausgesetzt sind, weil sich sonst ihr Geschmack verändert.
Keinesfalls sollten die Kartoffeln mit Äpfeln in einem Raum gelagert werden! Apfel sondern Reifegas ab, das die Kartoffeln schneller altern lässt.