Arbeiten im Gemüsegarten im Frühsommer
Die Pflanzen in deinem Gemüsegarten sind angewachsen und haben einen ordentlichen Wachstumsschub gemacht. Welche Pflege- und Erntearbeiten sind nun zu tun? Nachfolgend findest du einen Überblick für verschiedene Gemüsekulturen.
Erbsen und Bohnen
Mark- und Zuckererbse ranken liebend gerne nach oben. Mit einem Rankgitter oder Stöckchen, die du mit einer Schnur verbindest, können die Erbsen über einen Meter hoch werden und liefern so auch mehr Ernte. Im Gegensatz dazu erreichen die Buschbohnen nur eine Höhe von 30-40 cm und brauchen daher keine Stütze. Um die Pflanzen aber etwas zu stabilisieren, kannst du Erbsen wie auch Bohnen mit etwas Erde anhäufeln.
Kohlrabi
Kohlrabi ist erntereif, wenn er etwa tennisballgroß (ca. 8 cm Durchmesser) ist. Dann sind die Knollen wunderbar zart und zergehen fast auf der Zunge. Lässt man ihn länger stehen, wird er am besten gedünstet gegessen.
Eine Ausnahme bildet hier der späte Kohlrabi (Sorte 'Superschmelz'). Die Knollen können bis zu 8 kg schwer und handballgroß werden. Trotz seiner Größe bleibt er wunderbar zart.
Zum Ernten die verdickte Sprossachse direkt unterhalb der Knolle mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere abschneiden.
Pflücksalat und Kopfsalat
Die Salate wachsen jetzt in großen Schritten. Beim Pflücksalat können einzelne, größere Blätter geerntet werden. Schneide sie vorsichtig ab, weitere Blätter wachsen dann nach und nach wieder nach und so hast du über einen längeren Zeitraum eine frische Salaternte. Auch der Kopfsalat kann nun nach und nach geerntet werden. Ernte dort, wo er besonders eng steht und schaffe so Platz in der Reihe. Mit einem einfachen Schnitt kannst du den Salat vom Strunk abschneiden. Lass gerne ein paar bodennahe Blätter stehen, die den Boden weiterhin bedecken und eventuell genug Energie liefern, so dass aus dem Strunk noch ein paar neue, kleine Blätter wachsen können.
Kürbis
Wenn die Kürbisgewächse zu ranken beginnen, wird der Platzbedarf enorm. Ein guter Weg, Kürbis zu bändigen, ist das „Verlegen“ der Ranken. Einfach immer wieder in lockeren Kreisen um den Ursprung der Pflanze legen (jedoch nicht zu eng). Wenn der Platz ganz und gar nicht reicht, kannst du mit dem Abschneiden der Triebspitzen dem wilden Ranken ein Ende setzen und das Ausbilden von Seitentrieben fördern.
Mangold
Mangold kannst du nun laufend blattweise (äußere Blätter zuerst) oder als komplette Pflanze ernten. Wenn du nur die äußeren Blätter erntest, wächst er die gesamte Saison über aus der Mitte nach, wodurch er dir eine konstante Ernte beschert.
Radieschen
Je nachdem, wann du gesät hast, sind Radieschen in der Regel die erste Kultur, die erntereif ist. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen je nach Witterung 2-3 Wochen. Die Radieschen kannst du je nach Bedarf ernten.
Rote-Bete-Blätter
Mit ihrem erdigen Aroma und der rotgrünen Färbung sind sie eine geschmackliche und optische Bereicherung für frische Salate und für die meisten Esser vermutlich eine kleine Überraschung. Achte darauf, dass du nicht zu viele Blätter pflückst, aber ein paar wenige Blätter pro Pflanze sind kein Problem.
Petersilie
Kräuter in deinem Gemüsegarten kannst du nach Bedarf ernten. Dafür einfach einzelne Stiele mit einer Schere oder einem scharfen Messer abschneiden. Petersilie kannst du so die ganze Saison über nach Bedarf ernten.
Zucchini
Deine Zucchini-Pflanzen kommen nun so richtig in Schwung und legen schnell ein beachtliches Wachstum an den Tag. Wir empfehlen, die Früchte schon bei einer Größe von 15-20 cm und regemäßig zu ernten, dann sind sie besonders zart, haben einen intensiven Geschmack und können auch bestens roh gegessen werden. Die regelmäßige Ernte gibt der Pflanze den stetigen Impuls neue Fruchtansätze zu bilden, was dir eine besonders reichliche Zucchini-Versorgung garantiert. Natürlich kannst du die Früchte auch größer wachsen lassen, z.B. wenn du sie füllen möchtest.
Neben den Früchten halten deine Zucchinipflanzen noch eine köstliche Spezialität bereit, nämlich ihre Blüten. Sie schmecken zum Beispiel mit Ricotta gefüllt oder in Teig ausgebacken einfach nur himmlisch. Zum Ernten solltest du die männlichen Blüten der Pflanze wählen, da sie ohnehin keine Frucht bilden. Sie sind gut daran zu erkennen, dass sie auf einem langen, dünnen Stiel sitzen (bitte nicht alle männlichen Blüten auf einmal abernten, um die Befruchtung der Pflanze zu gewährleisten). Im Gegensatz dazu befindet sich unterhalb der weiblichen Blüten ein deutlich sichtbarer Fruchtknoten, aus dem die Frucht entsteht. Hier musst du dich zwischen Blüte oder Frucht entscheiden, denn ohne Blüte bildet sich aus dem Fruchtansatz keine Frucht mehr.
Weitere Tipps
Kulturschutznetz
Ein Kulturschutznetz kann weiterhin über den Kohlkulturen liegen oder zum Schutz der Neuaussaaten, wie z.B. Möhre oder Radieschen genutzt werden. Starkregen wird so abgehalten und kleine Keimlinge vor dicken Regentropfen oder Hagel geschützt.
Vereinzeln
Je nach Sorte brauchen Gemüsepflanzen mal mehr, mal weniger Platz um sich herum, damit sie sich bestens entwickeln können. Wie du sicher schon weißt, spricht man dabei vom optimalen Pflanz- bzw. Reihenabstand.
Beim Aussäen hast du vermutlich gemerkt, dass die Einhaltung des Pflanzabstands gerade bei kleinen Saatkörnern nur schwer zu bewerkstelligen ist. Je nachdem wieviele Körner auflaufen, d.h. keimen, kann dadurch ein Engstand entstehen, so dass die Pflänzchen vereinzelt werden müssen.
Dabei werden die überzähligen, zu eng stehenden Pflanzen herausgezogen und die größten, kräftigsten Pflanzen bleiben stehen. Um den richtigen Abstand herzustellen, kannst du dich an den Angaben auf den Saatguttütchen orientieren. Willst du die entfernten Pflanzen woanders einsetzen, sei beim Vereinzeln bitte besonders behutsam, um die zarten Wurzeln möglichst wenig zu verletzen.
Darüber hinaus kannst du auch „stufenweise“ beim Ernten vereinzeln. Zum Beispiel bei der Roten Bete (oder der Zwiebel): Ernte jeweils die größten und kräftigsten Knollen und schaffe so wieder etwas mehr Platz in der Reihe. Die letzten Pflanzen können sich dann richtig großzügig entwickeln. Die kleinen Rote-Bete-Knollen können wunderbar roh im Salat oder auch in Säften oder Smoothies verwendet werden.
Nitrat im Blattgemüse
Spinat, Salate und Rucola solltest du am besten abends ernten, da die Nitratwerte dann am niedrigsten sind. Während des Tages wird durch die Sonneneinstrahlung das über die Wurzel aufgenommene Nitrat mittels Photosynthese in Eiweißverbindungen umgewandelt. Nitrate selbst sind relativ unbedenklich, allerdings werden sie im Stoffwechsel der Pflanze oder bei der menschlichen Verdauung in Nitrit umgewandelt, ein gesundheitlich problematischer Stoff. Da unser Biogemüse aber ohne zusätzliche Stickstoffdüngung auskommt und täglich der natürlichen Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, sind die Werte sehr gering und unproblematisch.