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Phytophthora infestans - was tun gegen Kraut- und Braunfäule?

Pilzkrankheit Kraut- und Braunfäule (Phytophthora) an Tomaten

Richtig handeln bei Kraut- und Braunfäule

Die Kraut- und Braunfäule (bei Kartoffeln auch Knollenfäule) ist eine Pilzerkrankung, die durch den Pilz Phytophthora infestans ausgelöst wird. Kraut- und Braunfäule ist eine häufige Pflanzenkrankheit, die sich insbesondere bei Kartoffeln und Tomaten (Nachtschattengewächse) beobachten lässt und sich in eher feuchten Jahren oder bei wechselhafter Witterung sehr schnell stark ausbreiten kann.

Erste Anzeichen der Kraut- und Braunfäule sind kleine, graubraune Blattflecken mit einem hellgrünen Rand sowie dunkelgrüne bis schwarze Flecken auf den Blattstängeln. Im Anschluss verfärben sich die Blätter immer mehr und vertrocknen vollständig.

Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln

In besonders feuchten Jahren kann das Kraut schon im Hochsommer so weit zerfallen sein, dass nur noch vereinzelt grüne Stängel stehen. Dann macht es keinen Sinn mehr das Laub zu sammeln, es kann auf der Fläche bleiben.

Wenn in den Beständen Braunfäule auftritt, sollten die Kartoffelknollen umgehend geerntet werden. Faule Knollen dabei aussortieren. Die gesunden Knollen sollten gut getrocknet werden, dazu am besten direkt nach der Ernte auf dem Feld im Sonnenschein 1-2 Stunden liegen lassen.

Da die Schale bei einem so frühen Erntezeitpunkt oft noch nicht fest genug ist, eigenen sich diese Kartoffeln leider nicht für eine Langzeitlagerung. Bei einer Temperatur von 8–10 °C können die Knollen allerdings 6–8 Wochen gelagert werden.

Die Kartoffeln sollten erst dann ausgemacht (geerntet) werden, wenn der Boden schon etwas abgetrocknet ist, damit die sogenannten Lentizellen auf der Schale geschlossen sind. Sie sind an der Bildung einer Schutzschicht gegen Fäulniserreger beteiligt. Weiße Punkte auf der Schale zeigen, dass die Lentizellen noch nicht geschlossen sind. Sobald es trocken wird, geht das aber relativ schnell. Innerhalb von 2-3 trockenen Tagen haben sich die Zellen geschlossen.

Wenn du die Kartoffeln für den sofortigen Verzehr erntest, musst du keine Rücksicht auf die Lentizellen nehmen. Sie spielen nur eine Rolle, wenn du die Knollen für eine gewisse Zeit lagern möchtest.

Maßnahmen gegen Kraut- und Knollenfäule

Befallene Pflanzenteile entfernen: Bei Kartoffeln am besten die Blätter entfernen (am besten mit den Fingern abknipsen). Sollten viele Pflanzen mit der Krautfäule betroffen sein, kannst du ebenfalls die Strünke mit abschneiden. Anfang August sind die unterirdischen Knollen schon in der Ausbildung, so dass sie meist auch ohne Kartoffelblätter ihre Knollen ausbilden können.

Für gute Durchlüftung sorgen: Um in den Kartoffelbeständen für eine gute Durchlüftung zu sorgen, empfiehlt es sich die Dämme möglichst frei von Unkraut zu halten.

Nachträgliches Anhäufeln: Nachdem du die betroffenen Pflanzenteile entfernt hast, kann es helfen, die Dämme noch einmal nachzuhäufeln. Eine möglichst kräftige Erdschicht hat eine gewisse Schutzwirkung, da immer zuerst die oben gelegenen Knollen befallen werden. Zudem wird durch Anhäufeln die Knollenbildung weiter gefördert.

Kraut- und Braunfäule bei Tomaten

Tomatenpflanzen werden mit Einsetzen kühlerer und feuchterer Witterung früher oder später von der Kraut- und Braunfäule befallen. Ausgewiesene Freilandsorten sind weitestgehend resistent gegen die Erreger und erkranken unter normalen Umständen erst spät. Gänzlich verhindern lässt sich der Ausbruch aber nicht.

Maßnahmen gegen Kraut- und Braunfäule

Entfernen von befallenen Pflanzenteilen: Befallene Früchte, Blätter und Stängel müssen schnellstmöglich entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Präventiv kannst du bodennahe Blätter bis zu den ersten Früchten auch ohne Befall entfernen, da die Pilzsporen sich in der Erde befinden und durch Spritzwasser auf die Blätter gelangen. Je nach Ausprägung des Befalls sollte die gesamte Pflanze entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.

Verzehr von Früchten befallener Pflanzen

Wir empfehlen aufgrund widersprüchlicher Einschätzungen auf den Verzehr auch nur leicht befallener Früchte komplett zu verzichten, auch dann, wenn die erkrankten Stellen entfernt werden. Vor der Entsorgung der Pflanze können sämtliche nicht befallenen Früchte (auch unreife) abgeerntet werden. Unreife Tomaten können zu Hause nachgereift werden (siehe z.B. https://utopia.de/ratgeber/tomaten-nachreifen-lassen-die-5-besten-tipps/).

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